Orchester und Chor bildeten eine Einheit

Weihnachtskonzert des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in der evangelischen Kirche – Markus Zepp ließ Tradition wieder aufleben

Sandhausen. Weihnachtskonzerte haben Tradition am Friedrich-Ebert-Gymnasium - der junge Musiklehrer Markus Zepp hat diese Tradition höchst erfolgreich wieder aufleben lassen. Die Evangelische Kirche Sandhausen war vollbesetzt, als Zepp wieder einmal ein großes, abwechslungsreiches und schön aufeinander abgestimmtes Programm auf die Beine stellte. Neben Profimusikern mobilisierte er dazu auch musikalisch geschulte Kräfte des Gymnasiums für dieses große Konzert. Feierliche Klänge zu Beginn gab es mit dem schuleigenen Blechbläserensemble sowie dem Trompetenchoral "Wachet auf, ruft uns die Stimme", zum Mitsingen. Über den gleichen Choral schrieb Bach eine Kantate, die gleich im Anschluss erklang. Einmal mehr begeisterte hier die Moskauer Koloratursopranistin Vera Trifanova mit dem frischen Timbre, Klarheit und Reinheit ihrer Stimme, sowie musikantischem Schwung ihres Vortrags. Inspirierte Duette sang sie hier mit dem Bassisten Falko Hönisch, der ein würzig profundes Organ hören ließ.
Ausdrucksvoll beredt musizierte das Kammerorchester "Sinfonietta autumnalis", eine schwungvoll singende Einheit bildete daneben der Kammerchor des Gymnasiums. Um die Eltern der Schüler in die schulischen Aktivitäten zu integrieren, hat Markus Zepp diesen Chor ins Leben gerufen und ihn zu einer sehr beachtlichen Sangesgemeinschaft geformt.
Für das Hauptwerk des Abends, das Weihnachtsoratorium von Saint-Saens war der Kammerchor sehr gut vorbereitet und erreichte eine ganz eindrucksvolle Klanglichkeit. Eine sanfte Hirtenmusik geht diesem "Oratorio de Noel" voraus und solche Stimmung breitete sich über das ganze Werk aufs Schönste aus. Das Friedliche dieses Werkes ließ der Kammerchor in friedvoller Ruhe erstehen und steigerte die kraftvollen Chornummern zu erhebender Wirkung, erst recht im Schlusschor "Tollite hostias". Mit zartem, engelhaftem Glanz ließ Vera Trifanova den Engel sein "Fürchtet euch nicht!" verkünden, betörte mit wunderschön schimmernden Spitzentönen, die wie ein ferner Stern leuchteten. Ruhevoll und schön gefärbt sang Katja Kautz die Alt-Partie, Friederike Düppers (Mezzosopran), Johannes Schmerbeck (Tenor) und der Bassist machten ihre Sache gleichfalls gut. Chor und Orchester hatte Markus Zepp am Pult bestens im Griff, schuf eine schwungvoll-kraftvolle Einheit, die in diesem Oratorium eben auch bestes Gespür für klangschöne Lyrik hatte. Neben dem Organisten Rudolf Peter beeindruckte ebenso die Harfenistin Birke Falkenroth mit bester solistischer Leistung. Die Harfenistin, die an der Musikhochschule Karlsruhe studiert, musizierte zuvor noch Händels Harfen-Konzert B-Dur.
Harfenklänge hört man gerne, wenn es auf Weihnachten zugeht und diese Solistin brachte mit warmem Klang, Eleganz und schönem Ausdruck himmlische Momente in diese Musik. Begeisterten, stehenden Beifall gab es am Ende des Konzerts. "Ihr Beifall drückt mehr aus als alle Worte", befand Schulleiter Norbert Klevenz, der sich bei allen Mitwirkenden bedankte.

Rainer Köhl, RNZ 20.12.2007







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