Mit der hohen Kunst des Gesangs geglänzt

Mozart-Gala des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in der Festhalle – Schuleigene Ensembles teilten sich den großen Erfolg mit Gästen Musische Aktivität wird großgeschrieben am Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen, erst recht seit der neue Musiklehrer Markus Zepp dies vor zwei Jahren dort aufgefrischt und ausgeweitet hat. Unter der Gesamtleitung von Zepp ging nun eine "Mozart-Gala" dieser Schule über die Bühne der vollbesetzten Festhalle Sandhausen. Das Mozartjahr ist vorbei, drum hieß es "Nachträglich alles Gute zum 250sten". Ein stimmungsvoller Abend in einem großen, dreieinhalbstündigen Programm, der auf stärkste Publikumsbegeisterung stieß. An dem Erfolg hatten die schuleigenen Ensembles ebenso Anteil wie die solistischen und orchestralen Gäste. Schulrektor Norbert Klevenz zeigte sich beeindruckt von der "hohen Intensität und Motivation", mit der die Schüler geprobt haben: dass eine solche noch nie da gewesen sei, das hätten ihm auch seine Kollegen bestätigt. Drei Tage wurde das Programm zuletzt intensiv auf der Jugendburg Rotenberg einstudiert. Den Anfang des klingenden Mozart-Reigens machte das Blechbläserensemble "FEG-Brass" unter der Leitung von Albrecht Stroh, bei stämmig-beherzt geblasenen Mozart-Arrangements und Fanfaren von Mouret. Ein Mozart-Musical gibt es inzwischen ebenfalls. Ein großes Vergnügen war es für die Tanztheater-AG des Gymnasiums, einige Songs daraus tänzerisch zu begleiten - choreografisch einstudiert von Katharina Gall. Und auch die Publikumsbegeisterung war groß, als das Ensemble in immer wieder neuen Kostümen auf die Bühne trat - die Mädchen zuletzt in feuerroten Kleidern und Federboas und koketter Choreografie. Was der Tanz-AG recht ist, kann dem FEG-Orchester nur billig sein. Zur Abwechslung vom instrumentalen Geschäft und zur Auflockerung hat der junge Mentor des Orchesters, Carlos Tielesch (aus der 11. Klasse) eine Choreografie mit den Musikern einstudiert - tanzend, rhythmisch klatschend und stampfend, brachte die Truppe eine heftig umjubelte Dynamik in ihren instrumentenlosen Auftritt. Solch ein "außerdienstlicher" Spaß stärkt die Gemeinschaft ebenso wie die Spielfreude, wenn dann wieder mit den Instrumenten musiziert wird. Die Flöten und Blockflöten sind in der Überzahl in diesem Schulorchester, Streicher sind Mangelware. Doch geht es hier nicht darum, Preise zu gewinnen, sondern um das wichtige Erlebnis gemeinschaftlichen Musizierens. Bei einer Orchesterbegegnung im Europapark Rust haben das Orchester und sein Leiter Markus Zepp letztes Jahr das Jugendsinfonieorchester Straßburg kennen gelernt, das nun gleichfalls einen begeistert akklamierten Auftritt hatte. Hohe Kunst ließen die jungen französischen Musiker unter ihrem Leiter Sylvain Marchal hören: in einer feurigen Wiedergabe von Mendelssohns "Die Hebriden" ebenso wie in Gounods Ballettmusik aus der Oper "Margarete", die klangsatt-schwungvoll und mit bezaubernder Eleganz musiziert wurde. Daneben gab es noch weitere Gäste, die das Programm bereicherten: das Duo "Sinfonia di vietro" musizierte originale Musik für Glasharmonika, die Mozart für dieses Instrument schrieb. Sphärische, seraphische Klänge entlockte das Duo den geriebenen Glasröhren. Und gaben auch Mozarts "Vier Geistlichen Oden" aparten Zauber. Friederike Düppers (Klasse 10 b) sang zwei und glänzte mit lieblicher, hübscher Sopranstimme. Die Sopranistin Vera Trifanova (Moskau) brillierte mit hoher Gestaltungskunst in der Arie der Pamina und funkelndem, blitzendem Koloraturenfeuerwerk in der mühelos gesungen Arie der Königin der Nacht. Großer Jubel war beiden Solistinnen sicher. Am Ende trat auch noch der Kammerchor des FEG auf, und sang in Begleitung des Straßburger Orchesters drei Sätze aus dem Mozart-Requiem: bald flammend, dann wieder von tiefer Ruhe erfasst. Rainer Köhl Mit freundlicher Genehmigung der RNZ (RNZ Nr. 68; Donnerstag, 22. März 2007)







Valid CSS! Valid CSS!